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  Irrtümer und Vorurteile über Depressionen
 

 

Hier einige weit verbreitete Irrtümer und Vorurteile über Depressionen

1. Nur empfindliche, sensible und labile Menschen bekommen Depressionen, Depressive sind "Weicheier"

Das stimmt absolut nicht. Jeder kann Depressionen bekommen. Selbst vermeintlich starke und selbstbewußte Menschen können daran erkranken.

2. Depressionen bekommt man nur durch Streß

"Das kann man pauschal nicht sagen", widerspricht Diplom-Psychologe Fritz Propach. "Große Belastungen zum Beispiel im Job können eine Depression zwar verstärken, allerdings sind die Gründe dafür vielschichtiger." Oft ist die Neigung zur Depression biologisch bedingt und wird durch schlechte Erfahrungen, etwa in der Kindheit, verstärkt. Davon abgesehen kann jeder an Depressionen erkranken: Studenten und Rentner, Manager oder Sportler.

3. Wer depressiv ist, begeht Selbstmord

Das stimmt so nicht, zum Glück. Nicht jeder, der depressiv ist, ist potentiell suizid-gefährdet. "Das hängt vom Schweregrad der Depression ab",  Trotzdem ist der Selbstmord bei Betroffenen eine reelle Gefahr, die auch ernst genommen werden sollte. Oft verändert die Depression das Denken des Betroffenen und die Sicht auf die Welt. Sie sind überzeugt, dass ihr Leben so nicht weiter gehen kann und oft erscheint der Freitod dann als einziger Ausweg.

4. Wer immer von Selbstmord spricht, macht es gar nicht

ein gefährlicher Trugschluß. Viele Suizide werden vorher angekündigt bzw. der Betroffene spricht oft davon. Man sollte es auf jeden Fall ernst nehmen und versuchen, dem Betroffenen Hilfe zukommen zu lassen.

5. Depressionen sind keine Krankheit

Das ist falsch. Oft wird zwar behauptet, dass depressive Menschen einfach nur empfindlich oder sensibel sind. Dass die Depression aber tatsächlich eine Krankheit ist, wie Diabetes oder andere, wissen die wenigsten. "Bei Depressionen kann man getrost von einer Krankheit sprechen", so ein Psychologe. Deswegen sei es auch falsch zu einem Betroffenen zu sagen "Reiß' dich zusammen".

6. Wer einmal eine Depression hat, wird sie nicht mehr los

Auch das ist nicht richtig. "Es gibt eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, die miteinander kombiniert werden und auch in den meisten Fällen erfolgreich sind." Medikamente können den Gefühlszustand des Betroffenen stabilisieren, eine Psychotherapie kann ihm helfen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Er lernt sich selbst besser kennen und weiß, was er tun kann, wenn er das nächste Mal abzurutschen droht.
Sicherlich gibt es aber auch chronische Depressionen, wie bei jedem anderen Krankheitsbild.

7. Antidepressiva machen abhängig

Nein. "Bestimmte Psychopharmaka, etwa Angstlöser, können abhängig machen aber Antidepressiva gehören nicht dazu", sagt Psychologe Propach. Auch die Annahme, dass Antidepressiva den Menschen verändern, ist ein Irrglaube. "Die Depression verändert den Betroffenen ganz klar. Die Medikamente können ihm helfen, wieder der zu werden, der er vorher war", so Propach.

8.  Frauen sind häufiger betroffen als Männer

Auch das stimmt nicht ganz. "Ich gehe davon aus, dass sich das etwa die Waage hält. Den Unterschied sehe ich eher in der Art, wie Männer und Frauen mit einer Depression umgehen", meint Fritz Propach. Frauen sind eher bereit zum Arzt zu gehen oder mit Freunden über die Krankheit zu sprechen. Männer hingegen versuchen häufig, das Problem mit sich selbst auszumachen.

9. Irgendwann verschwindet die Depression von allein

Meistens leider ein Irrtum: "Da müssen Sie schon viel Glück haben", meint Fritz Propach. Meistens braucht es professionelle Hilfe, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. Eine Therapie kann außerdem helfen, für die Zukunft vorzusorgen . "Depressionen treten meistens in Phasen auf und mit einer Therapie kann man schon viel dafür tun, dass es entweder nicht mehr so leicht dazu kommt oder man entsprechend reagieren kann."

10. Depressionen machen einsam

Jein. Sicherlich gibt es viele Menschen, die sich mit dem Thema nicht weiter befassen wollen und sich von einem Erkrankten zurückziehen. Dasist bitter, aber ich habe auch das Gegenteil erfahren dürfen, nämlich liebe Menschen an der Seite zu haben, die zuhören und mich ernstnehmen.



 
 
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